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LG Tübingen verurteilt Betreiber von „bet365“ wegen Verstoßes gegen monatliches Einsatzlimit

von Patrick Redell

Sportwetten: Wann Spieler ihr Geld zurückerhalten können – und warum das Einsatzlimit von 1.000 € so wichtig ist

Online-Sportwetten sind heute leichter zugänglich als je zuvor. Viele Spieler glauben allerdings, dass verlorenes Geld endgültig weg ist – selbst wenn der Anbieter Fehler macht. Ein aktuelles Urteil zeigt jedoch: Das stimmt nicht immer. Wenn ein Wettanbieter gesetzliche Schutzvorgaben missachtet, können Spieler unter Umständen einen großen Teil ihrer Einzahlungen zurückverlangen.

Der Hintergrund: Gesetzliches Einsatzlimit von 1.000 €

In Deutschland gelten beim Online-Glücksspiel strenge Spielerschutzvorgaben. Eine der wichtigsten Regeln:
Ein Spieler darf grundsätzlich nicht mehr als 1.000 € pro Monat einsetzen (seit dem GlüStV 2021: "einzahlen").

Dieses Einsatzlimit soll verhindern, dass Menschen unkontrolliert hohe Summen verlieren. Die Anbieter sind verpflichtet, technische Maßnahmen einzubauen – beispielsweise automatische Sperren –, damit Kunden gar nicht erst darüber hinaus einzahlen können.

Wenn der Anbieter die Limits nicht einhält

Verstößt ein Anbieter gegen diese Vorgaben, handelt er rechtswidrig. Für Spieler kann das bedeuten:

  • Einzahlungen über dem 1.000-€-Limit können zurückgefordert werden.

  • Der Anbieter kann sich nicht damit verteidigen, der Spieler habe „freiwillig“ eingezahlt.

  • Auch ausländische Anbieter müssen sich an deutsches Recht halten, wenn sie ihre Dienste an deutsche Kunden richten.

In mehreren aktuellen Gerichtsentscheidungen wurde genau das bestätigt. Spieler, die monatlich mehrere tausend Euro eingezahlt hatten, bekamen große Teile ihres Geldes zurück – teilweise weit über 20.000 €.

Warum der Gesetzgeber so streng ist

Das Einsatzlimit erfüllt gleich mehrere wichtige Schutzfunktionen:

  • Vermeidung von Spielsucht

  • Schutz der wirtschaftlichen Existenz

  • Kontrolle über Spielverhalten

  • Prävention extremer Verluste

Die Vorgaben gelten verbindlich. Wenn der Anbieter sie ignoriert oder technische Schutzmechanismen fehlen, trägt er die Verantwortung.

Was bedeutet das für betroffene Spieler?

Viele Spieler wissen gar nicht, dass ein gesetzliches Limit existiert – und dass ein Verstoß des Anbieters zu Rückerstattungsansprüchen führen kann.

Betroffen sein können insbesondere:

  • Spieler, die deutlich über 1.000 € pro Monat eingezahlt haben

  • Spieler, die nie ein Limit gesetzt oder erhöht haben

  • Spieler, die keine Einkommensnachweise vorlegen mussten

  • Spieler, denen der Anbieter trotz hoher Verluste ungehindert weiterspielen ließ

In solchen Fällen lohnt sich häufig eine genaue rechtliche Prüfung.

Was Sie jetzt tun können

Wenn Sie zwischen 2020 und 2023 bei Anbietern wie bet365, Tipico, bwin, bet-at-home oder anderen eingezahlt haben und Ihre Einzahlungen pro Monat über dem Einsatzlimit lagen, können Rückforderungsansprüche bestehen.

Ich biete eine kostenfreie Ersteinschätzung an:

  • Prüfung Ihrer Einzahlungen

  • Bewertung der Erfolgsaussichten

  • Einschätzung möglicher Erstattungsbeträge

Viele Fälle zeigen: Selbst hohe Summen lassen sich zurückholen, wenn der Anbieter die Schutzvorgaben missachtet hat.