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Plötzlich ist das eigene Bankkonto gesperrt: Was Betroffene jetzt wissen und tun müssen

von Patrick Redell

In den vergangenen Monaten beobachten wir in unserer Kanzlei eine starke Zunahme von Mandatsanfragen aufgrund plötzlich gesperrter Bankkonten. Meist erfahren die Betroffenen erst beim Versuch, eine Überweisung zu tätigen oder am Bankautomaten, dass der Zugriff auf ihr Konto blockiert wurde. Noch beunruhigender: In der Mehrheit der Fälle erweist sich die Kontosperre im Nachhinein als unbegründet.

Der häufigste Auslöser: ein automatisierter Geldwäscheverdacht oder der Verdacht eines Betruges. Dabei reichen bereits einzelne, für die Bank auffällige Transaktionen – wie etwa eine Bargeldeinzahlung über 2.500 Euro oder hohe Zahlungseingänge aus dem Ausland.

Was Sie jetzt tun sollten:

🔹 Bewahren Sie Ruhe – reagieren Sie aber schnell.
🔹 Schalten Sie sofort einen spezialisierten Anwalt ein.
🔹 Überlassen Sie die Kommunikation mit der Bank Ihrer rechtlichen Vertretung.
🔹 Prüfen Sie alle zurückliegenden Transaktionen auf mögliche „Auffälligkeiten“.
🔹 Sammeln Sie Belege, die zur Entkräftung des Verdachts beitragen können.

Warum Eile geboten ist:

Gerade bei Unternehmern kann eine Kontosperre binnen weniger Tage existenzbedrohend werden – Löhne, Steuern, Miete: nichts lässt sich mehr zahlen. Bei entsprechender Dringlichkeit können wir eine einstweilige Verfügung beim Gericht beantragen, um eine sofortige Freigabe zu erreichen.

Ein Zukunftsrisiko, das alle betrifft:

Mit der zunehmenden Verdrängung des Bargeldes steigt unsere Abhängigkeit vom digitalen Zahlungsverkehr. Wenn plötzlich das Konto gesperrt ist, fehlt nicht nur das Zahlungsmittel – sondern jede Liquidität. Deshalb gilt: Kontosperren können jeden treffen – privat wie gewerblich. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich strategisch auf diese Eventualität vorzubereiten.